Dienstag, 10. März 2009

neue Arbeit

Moin!

Ich dachte ich schreibe mal wieder was. Denn letzte Woche hat sich meine Arbeit geändert. Vielleicht interessiert es ja die Leute, die immer noch meinen Blog verfolgen, was ich jetzt mache…

Die Gründe für den Wechsel meines Arbeitsplatzes sind leider nicht ganz freiwillig. Es fing im Januar auf einem Treffen der Freiwilligen mit der Präsidentin an. Lucinha, die Präsidentin, möchte die Arbeit der Freiwilligen „sinnvoller“ nutzen. So haben alle Freiwilligen von Casa do Menor eine neue Aufgabe bekommen. Manche haben Glück gehabt und haben jetzt eine schönere Arbeit als vorher, andere nicht. Meine Energie und Stärke war für die Lagerarbeit vorgesehen. Da ich bei meinem Praktikum tagelang Schrauben im Lager gezählt habe wusste ich sehr gut was mir bevorstand. Also habe ich mich mit Carls Hilfe gewehrt und konnte eine Arbeitsstelle im Kindergarten raushandeln. So diese Arbeit hat letzte Woche Mittwoch begonnen. Ich arbeite ab jetzt Mi, Do und Freitag im Kindergarten und am Wochenende in Casa Angelo. Die Weise, wie man eine Arbeit anpackt, ist natürlich von der eigenen Motivation abhängig. Dass diese nicht sehr groß ist, wenn man eine Arbeit aufgezwungen bekommt ist verständlich. Dennoch möchte ich sehr neutral von meinen ersten 3 Arbeitstagen im Kindergarten berichten.

Erstmal habe ich Antonia geholfen, denn sie hat die Verantwortung über eine ganze Klasse übertragen bekommen und das ist sehr viel Arbeit. Gemeinsam haben wir versucht die 11 Kinder zum Lernen zu bewegen oder Dinge mit ihnen zu spielen. Dies ist die Klasse mit den größeren Kindern, bis zu 6 Jahren. Hier in Brasilien ist es normal, dass man schon im Kindergarten anfängt zu lernen. So muss man versuchen die aktiven Kinder, die lieber auf dem Tisch rumtanzen, zum Stillsitzen zu bewegen. Dies ist, wie man sich vorstellen kann, sehr schwierig, wenn nicht sogar fast unmöglich. Wenn dann ein Großteil der Kinder sitzt und halbwegs zuhört, soll man ihnen etwas beibringen. Momentan lernen die Kinder die Körperteile. Dann muss man singen „Die Ohren sind zum hören, die Nase zum riechen…“ Ich muss sagen, ich bin froh, dass ich als Kind mich im Kindergarten austoben konnte, wie ich wollte. Ich weiß nicht, ob ich gerne ruhig am Tisch gesessen hätte. Vielleicht hätte ich ja auch lieber auf dem Tisch gestanden?! So war ich natürlich sehr froh, als die Spielzeit auf dem Hof begann. Dass die Kinder kein Fußball spielen können war zwar sehr enttäuschend, aber wenigstens durften sie sich ein wenig bewegen. Auch die anderen Spiele sind meistens am Verständnis für Regeln gescheitert und haben so nach 5min niemandem mehr Spaß gemacht….

In Zukunft werde ich aber auch dafür zuständig sein die schweren Sachen einzukaufen und die Hausmeisterarbeiten zu erledigen. Das heißt Dinge reparieren und das Grundstück pflegen. Ich denke, es gibt genug zu tun und mir wird nicht langweilig werden…

Vielleicht kann ich noch den Sinn des Kindergartens ein wenig beschreiben, um die Gesamtsituation verständlich zu machen. Der Kindergarten befindet sich in einer Favela, wo Menschen in ärmsten Verhältnissen wohnen. Da viele Familien kein Geld für Essen oder einen Wasseranschluss haben, stehen diese Dinge im Tagesablauf im Vordergrund. Es gibt 3 Mahlzeiten, wo darauf geachtet wird, dass jedes Kind genug isst und mittags werden die Kinder geduscht. Nach dem Wochenende essen die Kinder wohl immer besonders viel, weil sie teilweise am Wochenende nix oder wenig zu essen hatten.

In ganz vielen Reispaketen und Nudelpackungen waren Tiere, die aus den Nahrungsmitteln geschlüpft sind. Diese wurden in die Sonne gelegt, wo angeblich die Tiere dann abhauen. Nachmittags waren die Mütter dann sehr froh sich diese mit nach Hause nehmen zu dürfen, um was zu Essen zu haben….

Mein Wochenende war sehr schön. Die Jungs von Casa Angelo haben sich riesig gefreut, dass ich Samstagmorgen plötzlich da war. Da ich erfahren hatte, dass das Schwimmbad der CIDAH gereinigt wurde, machten wir uns auf den Weg zum schwimmen. Da der Weg von dem Haus zur CIDAH recht weit ist hat uns die Mãe social Kekse und Saft mitgegeben, dass wir solange bleiben können wie wir wollten. Die Kekse wurden uns zwar geklaut, aber wir durften in Casa Vida zu Mittag essen. So kam es dass wir von 9 Uhr bis 16Uhr nichts anderes gemacht haben als Fußball zu spielen und zu schwimmen. Um 16Uhr gingen die Kinder dann nach Hause, während ich mit den Männern von der Academia noch 2 ½ Stunden Fußball gespielt habe. Danach schnell duschen und dann wieder nach Casa Angelo, wo ich dann auch die Nacht verbrachte. Am Sonntag ging es wieder los zum schwimmen. Diesmal haben wir aber auf die Kekse aufgepasst….

Sonntagabend ging es dann mit Carl und Toni los nach Nova Iguaçu. Dort trafen wir 4 andere deutsche Freiwillige, die hier ganz bei uns in der Nähe wohnen und arbeiten. Der Abend war sehr lustig….blablabla heute habe ich frei und bin ganz froh, dass es ein wenig abgekühlt ist und nicht wie die letzte Woche ständig die 40°C erreicht ….Ich hoffe euch geht es allen soweit gut! Ganz liebe Grüße nach Deutschland! Und allen, die ihr Abitur bestanden haben oder noch bestehen werden(drück dir die Daumen Martin!) herzliche Glückwünsche, würde gerne mit euch feiern…

Basti



P.S: GANZ WICHTIG!!! CArl hat ein Video über unsern Urlaub zusammen geschnitten. Das ganze kann man sich in unserm VideoBlog anschauen. Link dazu rechts auf der Seite...

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Bei diesem Artikel schienst du nicht mehr so motiviert wie sonst gewesen zu sein.
Ich wünsch dir alles Gute, auf dass aus dem nächsten Artikel wieder mehr Energie rauszuhören ist!!

Anonym hat gesagt…

Schon verständlich,dass die Motivation abhanden kommt,wenn du kurzerhand ne neue,weitaus weniger interessante Aufgabe aufgedrückt bekommst.Drück dir die Daumen,dass das nicht die Endstation ist und du bald wieder was machen kannst,das dir gefällt!
Gruß