Mittwoch, 24. Dezember 2008

SChaff das mit der Weihnachtsgeschichte erstmal nicht...Internet ist wieder kaputt sitze wieder im Internetcafé. Wuensche allen, die das lesen frohe Weihnachten...Deutscchland fehlt mir sehr! Habe nicht mehr Zeit, das Internetcafé macht gleich zu...
liebe Gruesse nach Deutschland

Freitag, 19. Dezember 2008

Geschichten von Festen, Regen und einem besserem Leben.

„Boas Festas“(schöne Feste) wünschen die Medien, die Busse und die Einkaufsläden. Ein deutscher Freiwilliger denkt sich dabei nicht viel. Weihnachten und Sylvester sind 2 Feste, also Mehrzahl. Dass es nicht so kommt war ja klar….Ich sitze gerade hier und freue mich riesig, heute frei zu haben, denn heute ist eines dieser Feste. Weihnachtsfeier könnte man das in Deutschland nennen, aber es ist nicht dasselbe. Vielleicht bin ich auch einfach nur von dem ersten Fest geschockt und kann mich deshalb nicht ganz für die anderen begeistern. Das erste Fest fand hier statt:


Schick, oder? (Crianças = Kinder) Dort waren wir mit den ganzen Leuten von Casa do Menor. Vielleicht muss man dazu sagen, dass es den Kindern riesig viel Spaß gemacht hat und schließlich ist das ja der Sinn. Drinnen gab es alles was ein Kinderherz begehrt: Kletterwand, Rutschen, Bälleparadies, Videospiele, Kicker, Karussell und vieles mehr….Anschließend kam Papãe Noël und hat jedem Kind noch etwas geschenkt. Für die Jungs gab es Autos und für die Mädchen Puppen. Manche der Kinder aus Casa Angelo haben es richtig gemacht und das noch verpackte Auto direkt verkauft oder getauscht. So kann Einer jetzt ein Mountainbike sein Eigentum nennen, ein Anderer hat eine neue Hose…Das hier sind die Kinder mit den Geschenken und Papa Noël vor schickem Hintergrund…



Der Junge auf der linken Seite mit dem hellblauen T-Shirt ist neu in Casa Angelo. Er ist total nett und kann auch echt coole Sachen.

Das Fest war am Donnerstag. Freitagabends bin ich mit den Italienerinnen und ein paar Brasilianern auf ein Fest gegangen, um in einen Geburtstag reinzufeiern. Samstag musste ich ganz normal arbeiten und war entsprechend müde. Doch Samstagnachmittag war ich dann auf einem Fest, von den Leuten mit denen ich Fußball spiele. Nach dem Fest ging es direkt auf ein Geburtstagsfest. Sonntagmorgen ging es wieder zum Arbeiten nach Casa Angelo. Gegen Mittag machten wir uns auf den Weg zu einem ….. Dieses Fest war von den Geldgebern von Casa do Menor organisiert. Für die Kinder wurde ein Trampolin aufgebaut, es gab Essen, Trinken, Papãe Noël, viele Fotos und einen als Affen kostümierten Mann, der die kleinen Kinder zum Weinen brachte. Sonntagabend waren dann wieder viele Leute bei uns in der Pousada, um eine Italienerin zu verabschieden. Es wurde ein wenig gegessen, erzählt, Musik gehört, getanzt und Fest gefeiert….Vielleicht kann jemand verstehen, warum ich froh bin heute frei zu haben;)

Montag und Dienstag waren dann ganz anders als die vergangene Woche. Es regnet von morgens bis abends und es ist „kalt“. Regen ist für die Brasilianer ganz schlimm und oft ein Grund das Haus nicht zu verlassen. Warum die Brasilianer so ein Problem mit Regen haben kann ich gar nicht verstehen, denn erstens ist der Regen hier angenehm und zweitens regnet es hier jährlich doppelt soviel wie in Deutschland. Dennoch habe ich auch schon von den anderen Freiwilligen gehört, dass die Kinder teilweise wegen Regens nicht in die Schule gehen. Der Tag wird dann mit Decken vor dem Fernseher verbracht. Dort kann man vormittags den Actionhelden zusehen, die täglich auf ähnliche Weise die Welt retten. Spiderman, die Transformers, Bob Esponja und viele andere Gestalten schaffen es, die Kinder zu entertainen. Mittags kann man dann ohne sich zu bewegen oder gar den Sender zu wechseln erfahren, was um einen herum passiert. Der Sender Globo fasst die neuesten Geschehnisse in Rio und dem Umkreis zusammen. So kann man sehen wie sich die Militärpolizei in Rio mal wieder eine Schießerei mit einer der Drogenmafias leistet. Oder aus Helikopterperspektive wie sich der Verkehr wegen eines Unfalls staut. Wenn dann aber das Wort Miguel Couto fällt, sehen aber alle ganz genau hin. Ein Erdrutsch, ausgelöst durch den Regen, hat irgendwo hier in der Nähe ein Haus mit 3 Leuten begraben. Nach den Nachrichten fangen dann die Telenovelas an, wo man dann von einem besseren Leben träumen kann. Im Vergleich mit diesen Telenovelas, wie zum Beispiel „Mulheres apaixonades“(verliebte Frauen), sind alle Serien, die ihr, meine lieben Mädels, in Deutschland schaut, action- und spannungsgeladene Serien. In diesen Telenovelas sind alle Leute reich, schön, schlecht im Schauspielern, perfekt und es fließen die ganze Zeit Tränen. Jeder schläft mit jedem, da die Schauspieleranzahl ja begrenzt ist, dennoch darf man keine Folge verpassen, denn sonst weiß man am nächsten Tag ja nicht was passiert ist…So kann man einen „kalten“, regnerischen Tag mit Decke vorm Fernseher verbringen…

Ihr in Deutschland habt diese Probleme mit kalt und Regen aber wahrscheinlich nicht und könnt meine Schilderungen gar nicht richtig verstehen. Dieses Jahr bekomme ich ein etwas anderes Geschenk: Den 23. Dezember. Ja dieses Jahr wird mir dieser Tag geschenkt. Die letzten Jahre habe ich diesen Tag immer gestresst, frierend, suchend, planlos und den Ladenschluss verfluchend in Mainz verbracht. Ich hoffe ihr habt dieses Problem nicht und könnt Weihnachten auf die schöne, gewohnte Art genießen. Ich bin mir immer noch nicht sicher was ich an Weihnachten mache. Wenn die Kinder von Casa Angelo nicht weggehen, dann würde ich mich freuen dort Weihnachten zu verbringen. Die Italienerinnen wollen an die Copacabana, aber ich weiß nicht so was ich davon halten soll.

Aber ich wünsche euch allen ein frohes Weihnachten, genießt die freien Tage. Den Leuten aus meiner alten Stufe wünsche ich auch viel Spaß am 23. Dez. beim Stufentreffen, wär gern dabei.

Basti


P.S. Hier ist schon der neue Blog, vergesst nicht den vorigen zu lesen;) Und denkt an die Abstimmung für die Weihnachtsgeschichte...

Montag, 15. Dezember 2008

Liebes Deutschland,

ja wie versprochen melde ich mich bei Dir. Zuerst ein paar Fakten: Mittwoch, 10. Dezember 2008, 29,4°C im Schatten, Windstärke 2km/h, Luftfeuchtigkeit gibt’s nicht, Himmel strahlend blau, Müdigkeitsstatus mäßig, 9.31Uhr und ich habe gerade kein Knoppers gegessen… dafür war mein Frühstück aber sehr gut. Es gab dasselbe wie immer:
- weiße Brötchen
- Goiabada(ein Brotaufstrich / am Besten zu beschreiben als eine Art Marmelade / sehr lecker / sehr süß / Konsistenz: harter Wackelpudding / Form: Block, wie Käse / wird scheibenweise abgeschnitten und dann auf dem Brot verteilt oder mit viel Druck des Messers verstrichen)
- Käse( Form, Konsistenz und Aussehen genau wie Mozerella nur größer / ganz leicht salziger Geschmack / angenehm kühl)
- Kaffee (bitte nicht mit „deutschem“ Kaffe vergleichen / Geschmack: wässrig / Farbe: schwarz / heiß / enthält Koffein!!! / habe mich aber daran gewöhnt und auch keinerlei Probleme damit, liegt wahrscheinlich an der Kaffeemarke)
- Kekse(Geschmack: ähnelt dem deutschen Butterkeks / andere Form)
- Früchte(Bananen, Mangos, Maracujas, Äpfel, Ananas… / nicht importiert)
- Wasser( doppelt gefiltert / eiskalt / Geschmack: super / Zustand: kurz vor dem Übergang von flüssig zu fest / Form: variiert je nach Glas)







Mein Leben hier ist weiterhin sehr schön und jeder Tag bringt neue Überraschungen. Die neueste Überraschung ist das Pferd von Casa Angelo. Als ich gestern mit dem pai social am Kaffee trinken und Kekse essen bin, weil die Kinder noch in der Schule waren, läuft ein Pferd an uns vorbei(ich erzähl keinen vom Pferd). Ihr würdet euch vielleicht über das Pferd wundern, aber ich bin ja jetzt schon viel gewöhnt und deshalb habe ich mich über die Kekse gewundert. Warum die Kekse? Ganz einfach, die Kekse sind leicht salzig und werden normalerweise mit ein wenig Butter gegessen. Diesesmal gab es zu den Keksen aber eine selbstgemachte Paste aus Mayonaise, Thunfisch und anderen Abartigkeiten. Diese schmeckt zusammen mit dem total süßen Kaffee, morgens um 8.45Uhr, doch ein wenig gewöhnungsbedürftig;)
Hier sieht man das Pferd gerade über den Fußballplatz gallopieren, denn ab und zu spielen die Kinder mit dem Pferd fangen. Und zwar nimmt man dafür ein Stock in die Hand und versucht dem Pferd hinterher zu rennen, sieht immer recht lustig aus.


Bei Wind sieht man überall am Himmel Drachen rumfliegen, teilweise in unvorstellbaren Höhen. Diese Drachen kann man hier ganz günstig kaufen und sowohl die Kinder, als auch die Jugendlichen haben viel Spaß damit. Hier bauen die Kinder von Casa Angelo grade selbst Drachen, denn sie haben kein Geld um sich Drachen zu kaufen.



Noch mehr Spaß macht es dann natürlich die selbstgebauten Drachen steigen zu lassen.




Ich hoffe ihr könnt euch das halbwegs vorstellen…

Liebe Grüße

Basti

P.S. An Weihnachten habe ich ein Geschenk für euch und zwar eine Geschichte. Ihr könnt jetzt schon mal auswählen welche Geschichte ihr lesen wollt. Rechts auf der Seite ist eine Umfrage…es gibt „ein Brief an die globale Erwärmung“ , „typische Architektur/Häuser in Miguel Couto“ und „verrückte Brasilianer auf der Straße“


P.P.S Wie man sieht habe ich den Eintrag schon vor laengerem geschrieben, es aber noch nicht geschafft ans Internet zu kommen. Unser Internet in der Pousada wird anscheinend nicht repariert werden und ich werde immer ins Internetcafé gehen muessen. Darueber bin ich nicht so begeistert, weil man nicht immer ans Internet kann wennn man moechte und weil die Verbindung echt schlecht ist. Manchmal sind auch alle Computer belegt. Skype hat bei den Italienerinnen nicht funktioniert vielleicht bekomme ich es ja ans laufen zur Not muss ich nach einem anderen Internetcafé suchen. Ich haette den Blog sogar schon am Dienstag hochgeladen, aber daaa hat auf einmal gar nichts mehr funktioniert, hoffeentlich klappt es jetzt und ich sitze nicht wieder eine halbe Stunde umsonst rum...

Mittwoch, 3. Dezember 2008



Liebe Adventszeit!

Eben unter der kalten Dusche wurde mir bewusst, dass kalt nicht gleich kalt ist. Unsere Dusche ist seit mehreren Tagen kalt. Aber nachdem ich aus der Dusche kam und ein Blick auf die Uhr warf, fiel mir auf, dass ich 10min geduscht habe. (Da lach ich ja über die Actimelwerbung) Es gibt aber auch durchaus Duschen, zB in Allgäuhütten, die das Wort kalt verdient haben. Dort schmerzt einem der Kopf wenn man ihn unter das Wasser hält…Aber ähnlich verhält es sich auch mit Brasilien und Deutschland. Hier in Brasilien ist seit einer Woche kalt, weil es meistens bewölkt ist und regnet. Aber wie schon gesagt ist kalt nicht kalt, aber das könnt ihr jetzt selbst herausfinden, wenn ihr die Nase aus dem Fenster streckt. Viel Spaß dabei…

„Was machst du hier?“ wurde ich von einem Schweizer gefragt, den ich getroffen habe. Diese Frage kann man wahrscheinlich am einfachsten beantworten, wenn man denken kann wie einer der Lehrer am TH(Herr Mildenberger). Er würde sagen Bastian, du bist Teilnehmer einer TV-Serie. Ganz klar! Er hat wahrscheinlich Recht. Seit 2 Wochen bin ich einer, der Schauspieler in Casa Angelo. Der Ort bleibt immer derselbe und auch die meisten Schauspieler sind immer anwesend. Genau wie bei einer richtigen TV-Serie gibt es viele Höhen und Tiefen, aber es ist immer spannend und man möchte nichts verpassen. Die Serie läuft, außer Mittwoch und Freitag, immer von 8.00-16.00Uhr. Gehen wir das ganze wie ein Kritiker an und picken uns die Folge vom Donnerstag, den 27. November, raus.
Donnerstag 6.00Uhr klingelt der Wecker und reißt mich aus meinem schönen Schlaf. Keine 10min später renne ich neben Carl durch den angenehmen Regen und frage mich, warum man sich so etwas antut. Gegen 6.45Uhr wechselt der Ort, ich stehe im Badezimmer, aber es kommt immer noch Wasser von oben und auch die Temperatur ist sehr identisch. 7.50Uhr zeigt der Wecker, während ich mir die Regenjacke anziehe und mich auf den Weg zu Casa Angelo mache. Gegen 8.15Uhr finde ich mich tropfend, unter dem Vordach des Hauses, vor der verschlossenen Tür sitzend, wieder. Eigentlich sind auch vormittags immer ein paar Jungs danwesend und deshalb wundere ich mich ein wenig. 8.45Uhr erreicht die Mãe social laut fluchend das Haus, verschwindet und telefoniert lange. Als dann gegen 9.30Uhr die Kinder aus der Schule kommen(warum auch immer) weint sie und erzählt den Kindern, dass sie seit 2 Monaten kein Geld mehr bekommen hat und sich jetzt nicht mal mehr die Fahrtkosten leisten kann. Glücklicherweise hilft ihr Vater ihr aber aus. Dann bittet sie die Kinder doch bitte soviel zu lernen, wie sie nur können, dass sie weg von hier kommen. Sie meint, dass die Kinder keinen Vater haben, der ihnen helfen könnte und deshalb unbedingt lernen müssen…vormittags wurde das Haus „weihnachtlich“ geschmückt. Jeder hilft und bastelt was er kann. Dabei lerne ich einen Kranich aus Papier zu bauen. Der „Tannenbaum“ ist ein von einer Palme heruntergefallen. Wir verzieren ihn mit Perlen, Kugeln und gebastelten Sternen. Nach dem Mittagessen steht plötzlich Jefferson(der Junge aus dem letzten Blog) vor dem Tor. Er ist in Tinguá abgehauen, hat sich dann 2 Tage durch die Gegend geschlagen und steht jetzt hier. Er würde am liebsten wieder hier wohnen, aber das erlaubt ihm die Chefin nicht, mal sehen wie das weitergeht. Wahrscheinlich bleibt er auf der Straße…



Dann fingen 2 der kleineren Jungs an auf einem Eimer und einem Topf zu trommeln und plötzlich ging hier Capoeira-Session. Die Kinder haben riesig Spaß ihre Tricks zu machen und gegeneinander zu „kämpfen“. Mehr dazu gibt es dann in dem Videoblog über Casa Angelo, das dauert aber noch…also hier ein Bild:



Es gibt seit heute einen neuen Jungen, der vorher in Casa Renascer gewohnt hat. Dieses Haus wurde aber aufgelöst und jetzt soll er hier in Casa Angelo bleiben. Er muss aber jetzt erstmal den kleineren Kindern zeigen, dass er ab jetzt auch was zu sagen hat und das erfordert viele Rangeleien…Update(Montag): dem Jungen hat es nicht gefallen, er hat seine Sachen in eine blaue Mülltüte gepackt, allen nett auf Wiedersehen gesagt und ist dann mit der Tüte über der Schulter abgehauen.

Als alle müde vom kämpfen waren, haben wir uns im „Dschungel“ unreife Mangos vom Baum geplückt. Diese unreifen Mangos sind noch nicht so groß, noch nicht gelb-rot, aber ein bisschen härter als ein Apfel. Jetzt wissen die Kinder wie man Baseball spielt und ich dass man nicht alle kaputtschlagen darf, weil man die auch essen kann;) Geschmacklich ein wenig wie ein saurer Apfel aber ganz lecker….
Danach habe ich noch gelernt brasilianischen Kuchen zu backen, den es öfters am Nachmittag gibt und der immer schön warm gegessen wird mhhhm….

Wenn ich dann gegen 16.30Uhr in der Pousada ankomme ist der Tag noch nicht vorbei und ich kann mir überlegen wie ich den restlichen Tag verbringe. Manchmal besuche ich dann Carl bei den kleinen Kindern und nerve die noch ein wenig, oder ich erledige Einkäufe, oder ich schreibe einen Blog, oder ich gönn mir einfach Ruhe, oder oder oder…..wie man sieht wird es hier nie langweilig und das bleibt hoffentlich auch so.
Ich habe den Blog solange nicht abgeschickt, weil ich keine Lust auf Internetcafé hatte. Inzwischen ist es Dienstag und das Wetter hat sich geändert: Strahlend blauer Himmel ohne Wolken bis vor einer Stunde. Jetzt ist die Sonne verschwunden, es weht ein angenehm, kühler Wind und beschert uns eine aktuelle Temperatur von 32,1°C vorhin wird es aber bestimmt 37°C. Außerdem donnert es leise…

Also ich wünsche euch eine schöne ruhige Adventszeit, viel Spaß in der Schule und bei der Arbeit!!
Basti

Mittwoch, 26. November 2008

Moin…(der Post ist eigentlich von Samstag, aber unser Internet funktioniert momentan nicht, deshalb sitze ich jetzt hier in einem Internetcafe und hoffe das bald alles wieder in Ordnung ist. Das Internet hat glaube ich einen ISDN-Anschluss fuer 4 Computer. Man braucht zumindest 30s um eine Seite aufzubauen. Ich werde also wohl auf eure Mails antworten koennen bis alles wieder funktioniert...)
Komischerweise lässt hier der Winter noch ein wenig auf sich warten, obwohl es dieses Wochenende in Deutschland schneien soll und mein Onkel, der momentan in Seoul bei meinem Vater ist, etwas von einem Schneesturm erzählt hat. Aber wir bereiten uns darauf vor und bauen den Weihnachtsbaum auf. Nein keine Tanne(so was gibt es hier nicht), keine Palme, sondern ein 1m großer grüner Stab mit mehreren abzweigenden Bürsten(siehe Foto / leider sieht man nicht, dass er noch abwechseln oben und unten in ganz vielen Farben leuchtet). Die Nachbarn helfen uns auch beim Weihnachtsfeeling und haben netterweise eine bunt blinkende Lichterkette aufgehängt, danke. Carl berichtete sogar von einem Houselied mit dem Beat von „Oh Tannenbaum“, den er auf der Straße gehört hat. Ich bin gespannt...



Wer aufmerksam meinen Blog verfolgt hat schon von meiner neuen Arbeit erfahren und wie begeistert ich am Montag geschrieben habe. Dienstag war dann ein wenig schwieriger und ich habe gesehen, dass hier nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen herrscht. Jungs in diesem Alter sind nicht immer unbedingt einfach und wissen sich auch zu wehren, wenn ihnen etwas nicht passt. Da helfen dann auch nicht die Drohungen wie „du gehst gleich in dein Zimmer“ oder ähnliches nicht. Ein Junge, Jefferson, relativ neu in Casa Angelo hat ein wenig Probleme bereitet. Was er wollte hat er sich genommen auch wenn er es sich mit Fäusten erkämpfen musste. Gemacht hat er auch worauf er Lust hatte. In der Schule hat er dann einem Jungen die Faust auf die Nase gedrückt um zu zeigen wo es langgeht. Die Lehrerin, die daneben stand, fand das leider nicht so lustig und hat die Sozialmutter angerufen. Diese wollte dann mit ihm schimpfen, aber er hat sich nichts sagen lassen und hat sich um den Tisch herum ein Schrei- und Nachlaufkampf angefangen. Als dann 2 Stunden später die Psychologin von Casa do Menor kam, hat sie alle Kinder und die zwei Sozialmütter an einen Tisch gesetzt. Dann waren alle still und zwei Minuten später haben abwechselnd, mal gleichzeitig die Psychologin, die Sozialmutter und der Junge geschrien. Ob man das als Psychologin so macht lasse ich mal im Raum stehen... Dann hat sie den Jungen in sein Zimmer geschickt und wollte von den anderen Kindern hören, was sie zu sagen haben, die haben nicht soviel gesagt, während er mit am Tisch saß. Eine halbe Minute später sah man Jefferson mit gepacktem Rucksack auf dem Rücken an uns vorbeirennen und dann war er weg. Nach einer Stunde kam er wieder und hat sich entschuldigt und alles war wieder in Ordnung. Aber nach einer weiteren Stunde kam die Psychologin wieder, ich weiß nicht was drinnen passiert ist, weil ich war draußen. Sie hat daraufhin Jefferson angedroht ihn nach Tingua(ein anderer Ort mit Häusern von Casa do Menor) zu stecken, wenn er ihr jetzt nicht zuhört und wegrennt. Er hat aber nicht lange gezögert und ist direkt abgehauen, sobald sie ihn losgelassen hat. Ab dann blieb die Tür verschlossen, weil er zurückkommen würde wegen seiner Sachen. Als er dann auch wirklich zurückkam, wurde er ins Haus gesperrt und rein oder raus kam man nur wenn die Sozialmutter aufschloss. Er konnte also nicht raus, weil die Fenster vergittert sind(bei allen Häusern hier in der Umgebung). Als aber später der Fahrer kam um ihn abzuholen, konnten wir ihn nirgends finden und das Haus ist nicht sehr groß und es gibt eigentlich keine Möglichkeit sich zu verstecken. Der Fahrer hat uns dann mitgenommen. Auf halben Weg kam der Anruf, dass Jefferson aufgetaucht sei, ich weiß immer noch nicht wo er sich versteckt hatte. Als ich ausstieg, ihm noch Tschüss sagte hat er geweint und tat mir richtig leid, weil eigentlich war er echt nett…



Am Donnerstag war ich dann wieder in Casa Angelo und hatte einen richtig schönen Tag. Die Kinder hatte keine Schule, weil Feiertag war. Gemeinsam haben wir dann den Swimmingpool gereinigt, den Hof gekehrt und das Haus geputzt. Man ist doch sehr erstaunt wie schnell man einen riesigen Hof kehren kann wenn wirklich alle mithelfen. Aber noch erstaunter ist man wenn man hört das das sogar echt lustig sein kann. Die Kinder haben immer wieder während des Kehrens irgendwelche Lieder(naja Brasilianischen Hip-Hop) gesungen(gerappt), dazu „getanzt“(das können sie echt gut) und andere Scherze gemacht. Den Rest des Tages haben wir dann mit rumhängen, Fußballspielen und Essen verbracht. Von einem der Bäume ist eine riesige Frucht runtergefallen(ca. 7kg) und wenn man das süßes Fruchtfleisch isst findet man die Cashewkerne, die jeder kennt. Soweit von meiner Woche ich finde ich habe genug geschrieben.

Liebe Grüße nach Deutschland
Basti

tut mir leid das Internet geht gar nicht ich hau hier wieder ab und melde mich wenn es wieder bei uns in der Pousada funktioniert...liebe Gruesse auch an meinen Bruder, der Geburtstag hat. Waere er nicht haette ich immer noch nichts geschrieben!

Mittwoch, 19. November 2008

Wir haben ein Experiment gestartet....check it out!!! http://www.bastiundcarl.blogspot.com

Dienstag, 18. November 2008

Soooo….
Ich sitze gerade hier in unserem Wohnzimmer und höre den Regen auf das Dach niederschlagen. Hier kommen unvorstellbare Wassermassen runter, doch ich habe es glücklicherweise trocken nach Hause geschafft. Als es anfing zu regnen, befand ich mich eine halbe Stunde Fußmarsch von unserem Haus entfernt. Doch dann kam ein VW-Bus von Casa do Menor und der Fahrer hat mich glücklicherweise erkannt und durch die Straßen, die sich in Flüsse verwandelt haben bis vor die Tür nach Hause gefahren… Die Anderen trudeln nach und nach hier ein und sind nass bis auf die Unterhose. Jetzt wollen sie bemitleidet werden, aber ich war eben auch duschen und die Wassertemperatur ist relativ ähnlich;) Es regnet jetzt schon richtig lange sehr heftig, jetzt weiß ich woher die doppelte Niederschlagsmenge kommt. Ich habe versucht den Regen in einem Foto festzuhalten, mit Blick aus unserem Zimmerfenster.




Aber der Regen ist natürlich nicht der Grund warum ich hier schreibe. Ich habe endlich eine neue Arbeit. „Casa Angelo“ ist der Ort wo ich jetzt meine Tage verbringe. Dort wohnen die ein wenig älteren Jungs in einem schönen Haus. Das Haus ist umgeben von einem großen Garten, der Platz für ein Fußballplatz, einen Spielplatz, einen Swimmingpool, einige Bananenstauden, viele Palmen, einen Hang, eine Einfahrt…..bietet. Die Jungs würde ich auf so zwischen 11-14 Jahren einordnen. Viel weiß ich allerdings noch nicht über das Haus, denn ich war heute zum ersten Mal da. Ich hatte keine großen Probleme mit den Jungs zurechtzukommen, denn ich weiß wie man gegen einen Ball treten muss, dass er durch die Luft fliegt. Da ist dann mein sehr gebrochenes Portugiesisch erstmal nicht so wichtig. Abgesehen davon war ich sehr erfreut zu sehen wie viele Freiheiten ihnen geboten werden und wie nett sie von dem Sozialvater behandelt werden. Ich bin mir sicher ich werde viel Spaß mit ihnen haben und freu mich jetzt schon auf morgen.
Das Haus hat nur einen Nachteil: Es liegt sehr weit entfernt von hier und ich muss über eine halbe Stunde zu Fuß gehen. Aber ich denke ich werde mir ein altes Fahrrad zulegen…



Hier ist ein Bild von unseren Italienerinnen. Mit denen wir am Samstag Pizza essen waren( aber brasilianische Pizza). Hier ist die Pizza ein wenig anders zum Beispiel kann man zum Nachtisch eine Pizza mit Zimt, Zucker und Banane essen oder mit Schokostreuseln(hört sich komisch an ist aber beides sehr sehr lecker). Am Sonntaghaben wir ihnen die Copacabana und den Hippiemarkt von Rio gezeigt. Wir fanden, den müssen sie sehen und sie waren auch sehr begeistert(wen wunderts)^^

Dann schick ich liebe Grüße nach Deutschland und ein Dankeschön für die Kommentare und Mails….ich halte euch auf dem Laufenden
Basti

Donnerstag, 13. November 2008

Ich lebe weiterhin nach einem leicht abgeänderten Zitat aus dem Lied „Manfred Mustermann“ von Blumentopf.

"Die Wärme" Brasiliens "wirkt beruhigend auf meine Nerven,
ich öffne meine Augen um 'nen Blick nach draußen zu werfen;
alles ist neu für mich, doch ich bin neugierig,
und ich greif' nach allem, was ich in die Fäuste krieg.
Hier gibt's so viel zu entdecken, zu tasten, riechen und schmecken.
Ist das weich? Was passiert, wenn man es runterwirft? Kann man das essen?"


Am Sonntag habe ich es endlich geschafft! Ich habe die Baixada (Ebene/Randgebiet von Rio) verlassen und bin mit unsern zwei Italienerinnen nach Rio gefahren. Dort wurden wir auch schon von Michael und seiner italienischen Freundin erwartet. Michael hat vor 3 Jahren auch ein FSJ hier bei „Casa do Menor“ gemacht und ist so begeistert, dass er jetzt Praktikum in Rio macht. Dann sind wir alle zusammen an die Copacabana gefahren. Während des Spaziergangs am Strand Richtung Ipanema konnte ich endlich mit eigenen Augen sehen, was ich vorher nur von Bildern und Postkarten kannte. Als dann die Sonne die Wolken durchbrach, Strand und Umgebung erhellte konnte uns auch nichts mehr von dem Sprung ins angenehm temperierte Meer abhalten. Man sieht auch direkt warum die Brasilianer die Stadt „cidade maravilhosa“ (marvelous city) nennen. Aber auch die andere Seite Rios bleibt niemandem, der mit offenen Augen durch die Stadt läuft verborgen. Die Armut ist überall präsent, auch wenn versucht wird eine Scheinwelt für reiche Leute und Touristen aufzubauen. Wenn man an der Copacabana steht und auf die Hochhäuser und Hotels schaut sieht man durch die Lücken im Hintergrund eine Favela. Überall in Rio wird man immer wieder eine Häuseransammlung der armen Leute sehen. Fenster sind generell vergittert und Häuser und Hotels werden gut bewacht. „Cidade partida“ (geteilte Stadt) nennen die Brasilianer manchmal Rio de Janeiro. Denn in wenig anderen Städten wird man solch einen Klassenunterschied finden. Außerdem sind in wenig anderen Städten die Slums so nah an oder sogar in der Stadt. Ich habe von Michael, der in Marburg Politikwissenschaften studiert, viel über die Entstehung und die Probleme der Favelas erfahren.
Dann haben wir uns noch eine riesengroße Kirche angeschaut( Sao Sebastian). Diese Kirche ist von dem Ingenieur entworfen worden, der auch Brasilia geplant hat(Brasilia, die Hauptstadt Brasiliens, ist geplant und innerhalb von 3 Jahren aufgebaut worden). Diese Kirche entsprach nicht ganz meinem Geschmack. Von außen erinnerte das Gebäude eher an einen Bunker in Form einer Pyramide, als an eine Kirche. Das schöne in der Kirche war das riesengroße bunte Kirchenfenster, auf das die Sonne geschienen hat. Ansonsten ist die Kirche so groß, das 25.000 Menschen an dem Gottesdienst teilnehmen könnten. Geschickterweise liegt die Kirche aber nicht in einem Wohngebiet sondern und so gibt es nur eine sehr kleine Kirchengemeinde. Ich hatte eher das Gefühl die Leute haben bei der Planung nicht ganz mitgedacht. Die Touristen zieht das große Gebäude dann aber doch an.
Später am Tag sind wir mit einer lustigen Straßenbahn gefahren. Diese fuhr durch einen Stadtteil mit kleinen, schönen, alten Häusern mit Garten!!! Dieser Stadtteil lag am Berg und man hatte Ausblick über ganz Rio. Während der Fahrt sprangen immer wieder Leute außen an die Bahn dran und fuhren ein Stück mit. Das ist völlig normal und der Fahrer hat sogar langsamer gemacht wenn sie auf- oder abspringen wollten.

Seit Montag habe ich das Gefühl nächstes Jahr perfekt Italienisch und nur gebrochen portugiesisch sprechen zu können. Es sind vier Italienerinnen angekommen, die auch ein Jahr bleiben werden. Jetzt sind hier 6 Italienerinnen, Eunice(die Haushälterin), Carl und ich. Die vier neuen Italienerinnen hatten bei ihrer Ankunft einen etwas anderen Style. Diesen kann man auf zwei Arten beschreiben: 1. Sie könnten auf dem Open Ohr im Zelt nebenan wohnen 2. Sie sehen aus, wie aus den 70ern entflohen….
Inzwischen wurden die alternativen Klamotten aber gegen kurze Hosen eingetauscht. Jetzt bleibt für Carl und mich nur noch das Mysterium, welche der 4 ein riesiges Glas voller Körner mitgebracht hat, um ein Teil täglich in Wasser einzuweichen und dann zu konsumieren….Sie sind alle sehr nett und es wird bestimmt lustig, wenn dann alle Portugiesisch sprechen.

Gestern habe ich Carl dann die Copacabana gezeigt und wir waren 2 Stunden am Strand, es war aber sehr windig und die Wellen riesengroß. Danach sind wir aber wieder nach Hause gefahren, weil wir sehr müde waren. Jetzt muss ich auch schnell los. Die kleinen Kinder in „Casa Herbalife“ warten bestimmt schon auf uns. Ich freue mich jeden Morgen wieder dort hinzugehen und meinen Tag dort zu verbringen….Also dann euch auch einen schönen Tag!
Gruß Basti

P.S. ich habe noch keine Fotos von Rio. Ich hatte keine Kamera dabei und es wird noch ein wenig dauern bis ich die Fotos von Michael bekommen habe.
Außerdem hatte ich keine Zeit nochmal durchzulesen, vergebt mir die Fehler!

Und gönnt euch am Wochenende auch mal eine Auszeit!.....

Freitag, 7. November 2008

Aaaaalso….
Es freut mich, dass ihr Alle meinen Blog verfolgt!
Soweit geht es mir hier immer noch super, warum auch nicht. Momentan sitze ich hier im Wohnzimmer, es regnet draußen und ich bin froh ein festes Dach über dem Kopf zu haben, das haben in Rio nicht alle. Das Wohnzimmer ist ein großer Raum mit einem Sofa, mit 2 Sesseln, einem Tisch, einem Fernseher, einer Stereoanlage und einem Ventilator. Wir halten uns hier meistens auf, da unser Zimmer nicht gerade viel Platz bietet. Besonders freue ich mich über die Stereoanlage und den Ventilator. Warum?! Weil beide kein Lebenszeichen von sich gaben als ich herkam. Der Ventilator funktioniert jetzt wieder, leider aber nicht ganz einwandfrei. Er quietscht und rattert so schlimm, dass es nervig ist ihn zu benutzen. Aber er funktioniert(!!!) und kann für kühlen Wind sorgen. Die Stereoanlage funktioniert jetzt auch. Man kann Radio hören und einen MP3-Player anschließen. Der Klang der Anlage ist super(jetzt wo die, in die Boxen, eingebauten Subwoofer wieder funktionieren). Nur Kassette und CD funktionieren nicht, aber CD kann man im Laptop abspielen und wer hört heute schon noch Kassette:) Wir haben einen super Radiosender gefunden. Dort kann man den ganzen Tag „internationale“ Musik und Funk hören. Funk ist die Musikart, die die Jugendlichen Brasiliens hören. Die Texte, die man besser nicht laut in der Öffentlichkeit zitieren sollte, sind mit einem elektronischen Beat hinterlegt. Ich bin sogar von netten Mädels heute Abend auf eine Funkparty eingeladen worden, aber ich denke nicht dass ich hingehe. Gleich wird Carl die Treppe hochgestapft kommen und fragen „Fertig?“, dann schnappe ich mir die Regenjacke und wir fahren mit dem Bus nach Nova Iguaçu. Dort muss ich noch die letzten Sachen wegen des Visums klären.
Ich habe diese Woche noch mit Carl im „Casa Herbalife“ gearbeitet. Das ist das Haus für die Kinder von 0-9 Jahren. Dort hat man viel Zeit mit den Kindern zu spielen und den Sozialmüttern zu helfen. Die Kinder freuen sich sehr über die Anwesenheit ihrer „tios“(Onkels), weil wir Zeit mit ihnen verbringen, was die Sozialmütter meistens nicht schaffen. Noch ist nicht sicher wo ich arbeiten werde. Hier dauern solche Entscheidungen ein wenig länger und wenn man nicht nachfragt werden sie gar nicht getroffen. Aber mir gefällt die Arbeit mit den kleinen Kindern sehr gut, deshalb habe ich nicht das Gefühl überflüssig zu sein. Jetzt am Wochenende ist wieder CIDAH…das wird bestimmt wieder lustig!
Ansonsten lerne ich viel portugiesisch, um nicht mehr auf Carl als Übersetzer angewiesen zu sein. Manchmal habe ich ein Erfolgserlebnis, weil ich etwas verstanden und eine richtige Antwort gegeben habe. Aber als sich ein paar nette Mädels heute im Bus mit mir unterhalten wollten, bemerkte ich wo ich mich sprachlich befinde. Man könnte mit einem Methapher beschreiben. Man stelle sich Portugiesisch/Brasilianisch als Treppe vor und dann betrachtet man das Bild….alles klar?!


Aaaaalso….
So siehts hier aus. Ich könnte Romane schreiben, aber ich versuche meine Zeit nicht vor dem Computer zu verbringen. Deshalb kann es auch ein wenig dauern, bis ich eure Nachrichten beantworte, ich freue mich aber über jede:) Außerdem wenn ich hier den ganzen Tag am PC sitze, dann enthält der nächste Blog- Eintrag ein Bild von einem Computer, einem blassen Basti und auf die Frage „was machst du so?“ kommt dann „nüüüüüx!“…..


Ich gehe etwas erleben
Gruß Basti

Sonntag, 2. November 2008


Moin!
Inzwischen ist hier Sonntag und ich bin schon fast eine Woche hier…heute ist Feiertag und deshalb gibt es hier nix zu tun. Normalerweise ist Samstags und Sonntags CIDAH, das ist eine Art Wochenendbeschäftigung für die Kinder. In der CIDAH gibt es verschiedene Angebote an denen teilgenommen werden kann. Es gibt Tanzen, Basteln, Schwimmen, Fußball, Chor, Capoiera(Kampfsport und Tanz), Percussion( Trommeln), Theater….
Gestern habe ich dort dann auch mal wieder meine Fußballkünste ausprobiert, natürlich nicht mit vollem Einsatz…
Ich darf an dieser Stelle kurz die deutschen Vorurteile bestätigen. Ja, Brasilianer sind super Fußballer, das Trommeln scheint ihnen angeboren und Tanzen können sie auch.
Was ich sehr positiv bemerkt habe, ist die Freude am Bewegen. Die Kinder hier verbringen ihre Freizeit auf der Straße. Das ganze Leben Brasiliens spielt sich auf der Straße, vor den Häusern, ab. Kaum wird es abends kühler fliegen hier die Bälle, man hört Musik, sieht Nachbarn zusammen sitzen. Niemand sitzt alleine zuhause vor Computer oder Fernsehen. Deshalb sind die Kinder(im Durchschnitt) viel sportlicher, als deutsche Kinder.
Am Freitag haben wir uns doch nicht mit Michael getroffen um an den Strand zu gehen. Es hat geregnet und Michael hatte keine Zeit. Stattdessen sind wir nach Nova Iguaçu gefahren. Nova Iguaçu liegt direkt neben Miguel Couto und ist mit 2,5mio Einwohnern sehr groß. Dort habe ich meine erste schlechte Erfahrung mit brasilianischem Essen gemacht. Kennt ihr das, wenn man etwas isst und es schmeckt einem so lange gut bis man weiß was man isst?! So ging es mir bei dem Fleisch, was sich als Hühnerherzen herausstellte. Ansonsten ist das Essen hier sehr gut und wir werden von Eunice(der Haushälterin) ganz schön verwöhnt. Bei jeder Mahlzeit stehen mindestens vier Töpfe auf dem Tisch und so gibt es für vier Leute dann auch mehr als genug zu Essen….
Ich bin raus (es gibt Essen)
Basti

Donnerstag, 30. Oktober 2008


Heyho!
Ich beginne grade meinen 3. Tag in Miguel Couto, beziehungsweise der Tag hat schon lange begonnen. Es ist 8.35Uhr, ich stehe hier bei 27,6°C im Schatten in unserem Zimmer, versuche gleichzeitig die Zähne zu putzen und zu schreiben. Mein Tag hat heute Morgen um 6Uhr mit den Worten „Du hörst den Wecker ja wirklich nie!“ begonnen. Diese Worte stammen von Carl, der schon im Zimmer stand. Glücklicherweise hat er nicht das Problem mit dem Wecker, vielleicht hat er sich an das Klingeln gewöhnt?! Naja kein Problem, beide schnell in die kurze Hose und in die Laufschuhe(!!!) gehüpft und und und ja tatsächlich losgelaufen. Es war das erste Mal seit 3 Monaten dass ich wieder gerannt bin und ein großer Erfolg für mich!!! Es war nicht weit aber ich wollte es auch nicht übertreiben….
Danach gab es ein leckeres Frühstück und anschließend ein kurzes Morgengebet in der Kapelle. Das Morgengebet ist eigentlich eher eine Art Treffen, wo kurz gebetet und gesungen wird. Nun stehe ich hier, inzwischen mit geputzten Zähnen, freue mich auf den neuen Tag und bin gespannt was heute passiert…

Gestern haben wir hier die Gegen unsicher gemacht. Dabei hat Carl mir die wichtigsten Sachen gezeigt, die es hier zu sehen gibt. Am lustigsten fand ich einen Pfarrer, der auf einmal eine ganz komische Sprache benutzte, die ich aber sogar verstand. Nach ein paar Sekunden stellte ich fest dass es eine Art Deutsch war, allerdings mit österreichischem Akzent.
Die Gegend hier ist sehr schön




Morgen treffen wir Michael, einen Deutschen, der momentan in Rio Praktikum macht und gehen mit ihm an den Strand. Also bald kann ich euch berichten wie es an der Copacabana aussieht;)
Bis dahin warme Grüße
Sebastião

Ab jetzt kann jeder Kommentare schreiben, auch ohne Anmeldung....

Mittwoch, 29. Oktober 2008

erster Tag

Oi!

Also bin gestern gut hier angekommen! Obwohl ich in Paris kurzzeitig dachte ich würde den Anschlussflug verpassen, hat alles bestens geklappt. Jeder sagte mir, dass es zeitlich in Paris sehr eng wird. Die Dame beim Einchecken in Frankfurt gab mir dann den Tip den Shuttlebus zu nehmen, weil ich die Strecke ansonsten nicht schnell genug laufen könnte…Da stand ich dann auch sehr angespannt und erwartungsvoll an der Bushaltestelle des Shuttlebus, der aber leider keinen Fahrplan hat, sondern „regelmäßig“ kommt. Nach einer Viertelstunde habe ich dann das Warten aufgegeben und mich doch zu Fuß auf den Weg gemacht. Die Strecke zwischen den Terminals ließ sich problemlos in 10min bewältigen und so konnte ich mir sogar noch eine viertel Stunde Pause gönnen…

Dank meines 9Stunden Schlafes, während des Flugs nach Rio de Janeiro, blieb mir der Jetlag (fast) erspart. Dort angekommen wurde ich herzlich von dem Fahrer von „Casa do Menor“ (meinem Projekt) begrüßt und durfte Rio aus dem Auto begutachten. Die Fahrt war ein wenig gewöhnungsbedürftig und ich hätte ein gepanzertes Militärfahrzeug dem kleinen Golf vorgezogen, da es hier anscheinend „andere“ Regeln auf den Straßen gibt;)

In der Pousada(dt. Unterkunft) wurde ich bereits von Carl und der Haushälterin Eunice erwartet. Dort konnte ich unser gemeinsames Zimmer beziehen, duschen und in die kurze Hose hüpfen. Glücklicherweise war es gestern hier „kalt“, die Sonne hat nicht geschienen, was mich irgendwie aber nicht vom Schwitzen abhalten konnte.

Anschließend wurde ich ein wenig von Carl herumgeführt und den „wichtigen“ Leuten vorgestellt, dabei hat sich leider mein Name geändert…“Sebastião“ werde ich jetzt hier genannt. Mit Basti und Bastian hatte sie Probleme und als " Don Bastiano Coimbra de la Corunía“ wollte ich mich dann auch nicht vorstellen…

Den Rest des Tages verbrachte ich mit den jüngsten Kindern hier in dem Projekt und wurde schon „tio“(Onkel) genannt. Das war ein sehr schönes Erlebnis. Außerdem kann man sich mit Kindern auch ohne die Sprache verständigen, was mir jetzt zu Beginn noch sehr schwer fällt. Soweit hier aus dem „kalten“ Brasilien, ich werde die Tage mehr berichten: Ich habe mir überlget, dass ich lieber öfter ein Bisschen schreibe als wöchentlich einen Roman…

Gruß nach Deutschland!

Dienstag, 28. Oktober 2008

Hallo!

ich bin gut angekommen und hatte einen schoenen Tag.....

Gruss Basti


irgendwann anders gibts mehr....

Samstag, 18. Oktober 2008

Countdown

Erst mal ein riesen Dankeschön an alle für die tolle Überraschungsabschiedsfeier, hat mich sehr gefreut.
Es geht in 9 Tagen los...
Ich werde hier regelmäßig über mein Leben, während des FSJ in Brasilien, zu berichten. Ihr habt natürlich auch die Möglichkeit mir auf anderem Wege Nachrichten zukommen zu lassen. Die Kontaktdaten stehen auf der rechten Seite aber man kann mich auch über Skype erreichen einfach die E-Mail Adresse beim Suchen eingeben....