Mittwoch, 26. November 2008

Moin…(der Post ist eigentlich von Samstag, aber unser Internet funktioniert momentan nicht, deshalb sitze ich jetzt hier in einem Internetcafe und hoffe das bald alles wieder in Ordnung ist. Das Internet hat glaube ich einen ISDN-Anschluss fuer 4 Computer. Man braucht zumindest 30s um eine Seite aufzubauen. Ich werde also wohl auf eure Mails antworten koennen bis alles wieder funktioniert...)
Komischerweise lässt hier der Winter noch ein wenig auf sich warten, obwohl es dieses Wochenende in Deutschland schneien soll und mein Onkel, der momentan in Seoul bei meinem Vater ist, etwas von einem Schneesturm erzählt hat. Aber wir bereiten uns darauf vor und bauen den Weihnachtsbaum auf. Nein keine Tanne(so was gibt es hier nicht), keine Palme, sondern ein 1m großer grüner Stab mit mehreren abzweigenden Bürsten(siehe Foto / leider sieht man nicht, dass er noch abwechseln oben und unten in ganz vielen Farben leuchtet). Die Nachbarn helfen uns auch beim Weihnachtsfeeling und haben netterweise eine bunt blinkende Lichterkette aufgehängt, danke. Carl berichtete sogar von einem Houselied mit dem Beat von „Oh Tannenbaum“, den er auf der Straße gehört hat. Ich bin gespannt...



Wer aufmerksam meinen Blog verfolgt hat schon von meiner neuen Arbeit erfahren und wie begeistert ich am Montag geschrieben habe. Dienstag war dann ein wenig schwieriger und ich habe gesehen, dass hier nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen herrscht. Jungs in diesem Alter sind nicht immer unbedingt einfach und wissen sich auch zu wehren, wenn ihnen etwas nicht passt. Da helfen dann auch nicht die Drohungen wie „du gehst gleich in dein Zimmer“ oder ähnliches nicht. Ein Junge, Jefferson, relativ neu in Casa Angelo hat ein wenig Probleme bereitet. Was er wollte hat er sich genommen auch wenn er es sich mit Fäusten erkämpfen musste. Gemacht hat er auch worauf er Lust hatte. In der Schule hat er dann einem Jungen die Faust auf die Nase gedrückt um zu zeigen wo es langgeht. Die Lehrerin, die daneben stand, fand das leider nicht so lustig und hat die Sozialmutter angerufen. Diese wollte dann mit ihm schimpfen, aber er hat sich nichts sagen lassen und hat sich um den Tisch herum ein Schrei- und Nachlaufkampf angefangen. Als dann 2 Stunden später die Psychologin von Casa do Menor kam, hat sie alle Kinder und die zwei Sozialmütter an einen Tisch gesetzt. Dann waren alle still und zwei Minuten später haben abwechselnd, mal gleichzeitig die Psychologin, die Sozialmutter und der Junge geschrien. Ob man das als Psychologin so macht lasse ich mal im Raum stehen... Dann hat sie den Jungen in sein Zimmer geschickt und wollte von den anderen Kindern hören, was sie zu sagen haben, die haben nicht soviel gesagt, während er mit am Tisch saß. Eine halbe Minute später sah man Jefferson mit gepacktem Rucksack auf dem Rücken an uns vorbeirennen und dann war er weg. Nach einer Stunde kam er wieder und hat sich entschuldigt und alles war wieder in Ordnung. Aber nach einer weiteren Stunde kam die Psychologin wieder, ich weiß nicht was drinnen passiert ist, weil ich war draußen. Sie hat daraufhin Jefferson angedroht ihn nach Tingua(ein anderer Ort mit Häusern von Casa do Menor) zu stecken, wenn er ihr jetzt nicht zuhört und wegrennt. Er hat aber nicht lange gezögert und ist direkt abgehauen, sobald sie ihn losgelassen hat. Ab dann blieb die Tür verschlossen, weil er zurückkommen würde wegen seiner Sachen. Als er dann auch wirklich zurückkam, wurde er ins Haus gesperrt und rein oder raus kam man nur wenn die Sozialmutter aufschloss. Er konnte also nicht raus, weil die Fenster vergittert sind(bei allen Häusern hier in der Umgebung). Als aber später der Fahrer kam um ihn abzuholen, konnten wir ihn nirgends finden und das Haus ist nicht sehr groß und es gibt eigentlich keine Möglichkeit sich zu verstecken. Der Fahrer hat uns dann mitgenommen. Auf halben Weg kam der Anruf, dass Jefferson aufgetaucht sei, ich weiß immer noch nicht wo er sich versteckt hatte. Als ich ausstieg, ihm noch Tschüss sagte hat er geweint und tat mir richtig leid, weil eigentlich war er echt nett…



Am Donnerstag war ich dann wieder in Casa Angelo und hatte einen richtig schönen Tag. Die Kinder hatte keine Schule, weil Feiertag war. Gemeinsam haben wir dann den Swimmingpool gereinigt, den Hof gekehrt und das Haus geputzt. Man ist doch sehr erstaunt wie schnell man einen riesigen Hof kehren kann wenn wirklich alle mithelfen. Aber noch erstaunter ist man wenn man hört das das sogar echt lustig sein kann. Die Kinder haben immer wieder während des Kehrens irgendwelche Lieder(naja Brasilianischen Hip-Hop) gesungen(gerappt), dazu „getanzt“(das können sie echt gut) und andere Scherze gemacht. Den Rest des Tages haben wir dann mit rumhängen, Fußballspielen und Essen verbracht. Von einem der Bäume ist eine riesige Frucht runtergefallen(ca. 7kg) und wenn man das süßes Fruchtfleisch isst findet man die Cashewkerne, die jeder kennt. Soweit von meiner Woche ich finde ich habe genug geschrieben.

Liebe Grüße nach Deutschland
Basti

tut mir leid das Internet geht gar nicht ich hau hier wieder ab und melde mich wenn es wieder bei uns in der Pousada funktioniert...liebe Gruesse auch an meinen Bruder, der Geburtstag hat. Waere er nicht haette ich immer noch nichts geschrieben!

Mittwoch, 19. November 2008

Wir haben ein Experiment gestartet....check it out!!! http://www.bastiundcarl.blogspot.com

Dienstag, 18. November 2008

Soooo….
Ich sitze gerade hier in unserem Wohnzimmer und höre den Regen auf das Dach niederschlagen. Hier kommen unvorstellbare Wassermassen runter, doch ich habe es glücklicherweise trocken nach Hause geschafft. Als es anfing zu regnen, befand ich mich eine halbe Stunde Fußmarsch von unserem Haus entfernt. Doch dann kam ein VW-Bus von Casa do Menor und der Fahrer hat mich glücklicherweise erkannt und durch die Straßen, die sich in Flüsse verwandelt haben bis vor die Tür nach Hause gefahren… Die Anderen trudeln nach und nach hier ein und sind nass bis auf die Unterhose. Jetzt wollen sie bemitleidet werden, aber ich war eben auch duschen und die Wassertemperatur ist relativ ähnlich;) Es regnet jetzt schon richtig lange sehr heftig, jetzt weiß ich woher die doppelte Niederschlagsmenge kommt. Ich habe versucht den Regen in einem Foto festzuhalten, mit Blick aus unserem Zimmerfenster.




Aber der Regen ist natürlich nicht der Grund warum ich hier schreibe. Ich habe endlich eine neue Arbeit. „Casa Angelo“ ist der Ort wo ich jetzt meine Tage verbringe. Dort wohnen die ein wenig älteren Jungs in einem schönen Haus. Das Haus ist umgeben von einem großen Garten, der Platz für ein Fußballplatz, einen Spielplatz, einen Swimmingpool, einige Bananenstauden, viele Palmen, einen Hang, eine Einfahrt…..bietet. Die Jungs würde ich auf so zwischen 11-14 Jahren einordnen. Viel weiß ich allerdings noch nicht über das Haus, denn ich war heute zum ersten Mal da. Ich hatte keine großen Probleme mit den Jungs zurechtzukommen, denn ich weiß wie man gegen einen Ball treten muss, dass er durch die Luft fliegt. Da ist dann mein sehr gebrochenes Portugiesisch erstmal nicht so wichtig. Abgesehen davon war ich sehr erfreut zu sehen wie viele Freiheiten ihnen geboten werden und wie nett sie von dem Sozialvater behandelt werden. Ich bin mir sicher ich werde viel Spaß mit ihnen haben und freu mich jetzt schon auf morgen.
Das Haus hat nur einen Nachteil: Es liegt sehr weit entfernt von hier und ich muss über eine halbe Stunde zu Fuß gehen. Aber ich denke ich werde mir ein altes Fahrrad zulegen…



Hier ist ein Bild von unseren Italienerinnen. Mit denen wir am Samstag Pizza essen waren( aber brasilianische Pizza). Hier ist die Pizza ein wenig anders zum Beispiel kann man zum Nachtisch eine Pizza mit Zimt, Zucker und Banane essen oder mit Schokostreuseln(hört sich komisch an ist aber beides sehr sehr lecker). Am Sonntaghaben wir ihnen die Copacabana und den Hippiemarkt von Rio gezeigt. Wir fanden, den müssen sie sehen und sie waren auch sehr begeistert(wen wunderts)^^

Dann schick ich liebe Grüße nach Deutschland und ein Dankeschön für die Kommentare und Mails….ich halte euch auf dem Laufenden
Basti

Donnerstag, 13. November 2008

Ich lebe weiterhin nach einem leicht abgeänderten Zitat aus dem Lied „Manfred Mustermann“ von Blumentopf.

"Die Wärme" Brasiliens "wirkt beruhigend auf meine Nerven,
ich öffne meine Augen um 'nen Blick nach draußen zu werfen;
alles ist neu für mich, doch ich bin neugierig,
und ich greif' nach allem, was ich in die Fäuste krieg.
Hier gibt's so viel zu entdecken, zu tasten, riechen und schmecken.
Ist das weich? Was passiert, wenn man es runterwirft? Kann man das essen?"


Am Sonntag habe ich es endlich geschafft! Ich habe die Baixada (Ebene/Randgebiet von Rio) verlassen und bin mit unsern zwei Italienerinnen nach Rio gefahren. Dort wurden wir auch schon von Michael und seiner italienischen Freundin erwartet. Michael hat vor 3 Jahren auch ein FSJ hier bei „Casa do Menor“ gemacht und ist so begeistert, dass er jetzt Praktikum in Rio macht. Dann sind wir alle zusammen an die Copacabana gefahren. Während des Spaziergangs am Strand Richtung Ipanema konnte ich endlich mit eigenen Augen sehen, was ich vorher nur von Bildern und Postkarten kannte. Als dann die Sonne die Wolken durchbrach, Strand und Umgebung erhellte konnte uns auch nichts mehr von dem Sprung ins angenehm temperierte Meer abhalten. Man sieht auch direkt warum die Brasilianer die Stadt „cidade maravilhosa“ (marvelous city) nennen. Aber auch die andere Seite Rios bleibt niemandem, der mit offenen Augen durch die Stadt läuft verborgen. Die Armut ist überall präsent, auch wenn versucht wird eine Scheinwelt für reiche Leute und Touristen aufzubauen. Wenn man an der Copacabana steht und auf die Hochhäuser und Hotels schaut sieht man durch die Lücken im Hintergrund eine Favela. Überall in Rio wird man immer wieder eine Häuseransammlung der armen Leute sehen. Fenster sind generell vergittert und Häuser und Hotels werden gut bewacht. „Cidade partida“ (geteilte Stadt) nennen die Brasilianer manchmal Rio de Janeiro. Denn in wenig anderen Städten wird man solch einen Klassenunterschied finden. Außerdem sind in wenig anderen Städten die Slums so nah an oder sogar in der Stadt. Ich habe von Michael, der in Marburg Politikwissenschaften studiert, viel über die Entstehung und die Probleme der Favelas erfahren.
Dann haben wir uns noch eine riesengroße Kirche angeschaut( Sao Sebastian). Diese Kirche ist von dem Ingenieur entworfen worden, der auch Brasilia geplant hat(Brasilia, die Hauptstadt Brasiliens, ist geplant und innerhalb von 3 Jahren aufgebaut worden). Diese Kirche entsprach nicht ganz meinem Geschmack. Von außen erinnerte das Gebäude eher an einen Bunker in Form einer Pyramide, als an eine Kirche. Das schöne in der Kirche war das riesengroße bunte Kirchenfenster, auf das die Sonne geschienen hat. Ansonsten ist die Kirche so groß, das 25.000 Menschen an dem Gottesdienst teilnehmen könnten. Geschickterweise liegt die Kirche aber nicht in einem Wohngebiet sondern und so gibt es nur eine sehr kleine Kirchengemeinde. Ich hatte eher das Gefühl die Leute haben bei der Planung nicht ganz mitgedacht. Die Touristen zieht das große Gebäude dann aber doch an.
Später am Tag sind wir mit einer lustigen Straßenbahn gefahren. Diese fuhr durch einen Stadtteil mit kleinen, schönen, alten Häusern mit Garten!!! Dieser Stadtteil lag am Berg und man hatte Ausblick über ganz Rio. Während der Fahrt sprangen immer wieder Leute außen an die Bahn dran und fuhren ein Stück mit. Das ist völlig normal und der Fahrer hat sogar langsamer gemacht wenn sie auf- oder abspringen wollten.

Seit Montag habe ich das Gefühl nächstes Jahr perfekt Italienisch und nur gebrochen portugiesisch sprechen zu können. Es sind vier Italienerinnen angekommen, die auch ein Jahr bleiben werden. Jetzt sind hier 6 Italienerinnen, Eunice(die Haushälterin), Carl und ich. Die vier neuen Italienerinnen hatten bei ihrer Ankunft einen etwas anderen Style. Diesen kann man auf zwei Arten beschreiben: 1. Sie könnten auf dem Open Ohr im Zelt nebenan wohnen 2. Sie sehen aus, wie aus den 70ern entflohen….
Inzwischen wurden die alternativen Klamotten aber gegen kurze Hosen eingetauscht. Jetzt bleibt für Carl und mich nur noch das Mysterium, welche der 4 ein riesiges Glas voller Körner mitgebracht hat, um ein Teil täglich in Wasser einzuweichen und dann zu konsumieren….Sie sind alle sehr nett und es wird bestimmt lustig, wenn dann alle Portugiesisch sprechen.

Gestern habe ich Carl dann die Copacabana gezeigt und wir waren 2 Stunden am Strand, es war aber sehr windig und die Wellen riesengroß. Danach sind wir aber wieder nach Hause gefahren, weil wir sehr müde waren. Jetzt muss ich auch schnell los. Die kleinen Kinder in „Casa Herbalife“ warten bestimmt schon auf uns. Ich freue mich jeden Morgen wieder dort hinzugehen und meinen Tag dort zu verbringen….Also dann euch auch einen schönen Tag!
Gruß Basti

P.S. ich habe noch keine Fotos von Rio. Ich hatte keine Kamera dabei und es wird noch ein wenig dauern bis ich die Fotos von Michael bekommen habe.
Außerdem hatte ich keine Zeit nochmal durchzulesen, vergebt mir die Fehler!

Und gönnt euch am Wochenende auch mal eine Auszeit!.....

Freitag, 7. November 2008

Aaaaalso….
Es freut mich, dass ihr Alle meinen Blog verfolgt!
Soweit geht es mir hier immer noch super, warum auch nicht. Momentan sitze ich hier im Wohnzimmer, es regnet draußen und ich bin froh ein festes Dach über dem Kopf zu haben, das haben in Rio nicht alle. Das Wohnzimmer ist ein großer Raum mit einem Sofa, mit 2 Sesseln, einem Tisch, einem Fernseher, einer Stereoanlage und einem Ventilator. Wir halten uns hier meistens auf, da unser Zimmer nicht gerade viel Platz bietet. Besonders freue ich mich über die Stereoanlage und den Ventilator. Warum?! Weil beide kein Lebenszeichen von sich gaben als ich herkam. Der Ventilator funktioniert jetzt wieder, leider aber nicht ganz einwandfrei. Er quietscht und rattert so schlimm, dass es nervig ist ihn zu benutzen. Aber er funktioniert(!!!) und kann für kühlen Wind sorgen. Die Stereoanlage funktioniert jetzt auch. Man kann Radio hören und einen MP3-Player anschließen. Der Klang der Anlage ist super(jetzt wo die, in die Boxen, eingebauten Subwoofer wieder funktionieren). Nur Kassette und CD funktionieren nicht, aber CD kann man im Laptop abspielen und wer hört heute schon noch Kassette:) Wir haben einen super Radiosender gefunden. Dort kann man den ganzen Tag „internationale“ Musik und Funk hören. Funk ist die Musikart, die die Jugendlichen Brasiliens hören. Die Texte, die man besser nicht laut in der Öffentlichkeit zitieren sollte, sind mit einem elektronischen Beat hinterlegt. Ich bin sogar von netten Mädels heute Abend auf eine Funkparty eingeladen worden, aber ich denke nicht dass ich hingehe. Gleich wird Carl die Treppe hochgestapft kommen und fragen „Fertig?“, dann schnappe ich mir die Regenjacke und wir fahren mit dem Bus nach Nova Iguaçu. Dort muss ich noch die letzten Sachen wegen des Visums klären.
Ich habe diese Woche noch mit Carl im „Casa Herbalife“ gearbeitet. Das ist das Haus für die Kinder von 0-9 Jahren. Dort hat man viel Zeit mit den Kindern zu spielen und den Sozialmüttern zu helfen. Die Kinder freuen sich sehr über die Anwesenheit ihrer „tios“(Onkels), weil wir Zeit mit ihnen verbringen, was die Sozialmütter meistens nicht schaffen. Noch ist nicht sicher wo ich arbeiten werde. Hier dauern solche Entscheidungen ein wenig länger und wenn man nicht nachfragt werden sie gar nicht getroffen. Aber mir gefällt die Arbeit mit den kleinen Kindern sehr gut, deshalb habe ich nicht das Gefühl überflüssig zu sein. Jetzt am Wochenende ist wieder CIDAH…das wird bestimmt wieder lustig!
Ansonsten lerne ich viel portugiesisch, um nicht mehr auf Carl als Übersetzer angewiesen zu sein. Manchmal habe ich ein Erfolgserlebnis, weil ich etwas verstanden und eine richtige Antwort gegeben habe. Aber als sich ein paar nette Mädels heute im Bus mit mir unterhalten wollten, bemerkte ich wo ich mich sprachlich befinde. Man könnte mit einem Methapher beschreiben. Man stelle sich Portugiesisch/Brasilianisch als Treppe vor und dann betrachtet man das Bild….alles klar?!


Aaaaalso….
So siehts hier aus. Ich könnte Romane schreiben, aber ich versuche meine Zeit nicht vor dem Computer zu verbringen. Deshalb kann es auch ein wenig dauern, bis ich eure Nachrichten beantworte, ich freue mich aber über jede:) Außerdem wenn ich hier den ganzen Tag am PC sitze, dann enthält der nächste Blog- Eintrag ein Bild von einem Computer, einem blassen Basti und auf die Frage „was machst du so?“ kommt dann „nüüüüüx!“…..


Ich gehe etwas erleben
Gruß Basti

Sonntag, 2. November 2008


Moin!
Inzwischen ist hier Sonntag und ich bin schon fast eine Woche hier…heute ist Feiertag und deshalb gibt es hier nix zu tun. Normalerweise ist Samstags und Sonntags CIDAH, das ist eine Art Wochenendbeschäftigung für die Kinder. In der CIDAH gibt es verschiedene Angebote an denen teilgenommen werden kann. Es gibt Tanzen, Basteln, Schwimmen, Fußball, Chor, Capoiera(Kampfsport und Tanz), Percussion( Trommeln), Theater….
Gestern habe ich dort dann auch mal wieder meine Fußballkünste ausprobiert, natürlich nicht mit vollem Einsatz…
Ich darf an dieser Stelle kurz die deutschen Vorurteile bestätigen. Ja, Brasilianer sind super Fußballer, das Trommeln scheint ihnen angeboren und Tanzen können sie auch.
Was ich sehr positiv bemerkt habe, ist die Freude am Bewegen. Die Kinder hier verbringen ihre Freizeit auf der Straße. Das ganze Leben Brasiliens spielt sich auf der Straße, vor den Häusern, ab. Kaum wird es abends kühler fliegen hier die Bälle, man hört Musik, sieht Nachbarn zusammen sitzen. Niemand sitzt alleine zuhause vor Computer oder Fernsehen. Deshalb sind die Kinder(im Durchschnitt) viel sportlicher, als deutsche Kinder.
Am Freitag haben wir uns doch nicht mit Michael getroffen um an den Strand zu gehen. Es hat geregnet und Michael hatte keine Zeit. Stattdessen sind wir nach Nova Iguaçu gefahren. Nova Iguaçu liegt direkt neben Miguel Couto und ist mit 2,5mio Einwohnern sehr groß. Dort habe ich meine erste schlechte Erfahrung mit brasilianischem Essen gemacht. Kennt ihr das, wenn man etwas isst und es schmeckt einem so lange gut bis man weiß was man isst?! So ging es mir bei dem Fleisch, was sich als Hühnerherzen herausstellte. Ansonsten ist das Essen hier sehr gut und wir werden von Eunice(der Haushälterin) ganz schön verwöhnt. Bei jeder Mahlzeit stehen mindestens vier Töpfe auf dem Tisch und so gibt es für vier Leute dann auch mehr als genug zu Essen….
Ich bin raus (es gibt Essen)
Basti